Verwaltung und Politik des Kreises Düren erarbeiten in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Kreises einen gemeinsamen Masterplan, der den notwendigen und unvermeidlichen Strukturwandel ganzheitlich abbildet und damit die gemeinsame Basis für die weiteren Entscheidungen und die operative Umsetzung bildet. Neben Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung muss die Schaffung ausreichend vieler tariflich bezahlter Industrie- und Gewerbe-Arbeitsplätze als Ersatz für die Arbeitsplatzverluste rund um die Braunkohle höchste Priorität haben.
Dazu sind bis Ende 2022 folgende Schritte mit höchster Dringlichkeit abzuarbeiten:
- Entwicklung eines abgestimmten Leitbildes des Kreises und seiner Kommunen
- Darauf aufbauend Erarbeitung eines Masterplans, in dem sämtliche wesentlichen Maßnahmen zum Strukturwandel gemeinsam und abgestimmt vereinbart werden.
Als Beispiel für einen solchen Masterplan legen wir den Masterplan des Kreises Mansfeld/Südharz bei.
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Der Kreis Düren und seine Kommunen stehen im nächsten Jahrzehnt vor der Jahrhundertherausforderung, den aus der Energiewende und der Digitalisierung resultierenden Strukturwandel zu gestalten und zu bewältigen. Der bevorstehende Arbeitsplatzabbau in verschiedenen Branchen wird substantiell sein, die Kaufkraft und Steuereinnahmen werden sinken. Damit der Strukturwandel gelingen kann, braucht es zwingend einen GEMEINSAMEN Plan, in dem die wichtigen Felder und Aktivitäten der Veränderung übergreifend und koordiniert geplant, gemeinsam verabschiedet und umgesetzt werden.
Bisher gibt es zum Strukturwandel eine Vielzahl von Einzelinitiativen der Kommunen und eine Reihe von „Programmen“ des Kreises, wie Wachstumsinitiative und Wasserstoffstrategie. Dazu eine Vielzahl von Einzelprojekten, mit denen alle Beteiligten mehr oder weniger erfolgreich um die Fördertöpfe konkurrieren. Alle diese Themen stehen aber im wesentlichen allein und unvernetzt im Raum, vielen fehlt die konkrete Erfolgsaussicht und zum Teil wird unkoordiniert mehrfach vergleichbares geplant, was einerseits die Erfolgsaussichten einzelner Projekte bezüglich der Förderung schmälert und am Ende auch im Sinne eines Schweinezyklus zu einem strukturellen Überangebot bei gleichzeitigen Defiziten in anderen Bereichen führen kann. Auf der anderen Seite sind wesentliche Fragen und Risiken, die mit und neben dem Strukturwandel auftreten und den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Wandels gefährden, nicht beantwortet und teilweise noch nicht einmal angerissen.
Abhilfe schaffen kann hier nur ein von allen gemeinsam erarbeitetes und verabschiedetes Gesamtkonzept, das die wesentlichen Planungen und Aktivitäten umfasst und ein koordiniertes Vorgehen von Kommunen und Kreis erlaubt. Die erforderlichen Ressourcen und Fachleute für solche Themen müssen vom Kreis unter Einbindung der Kommunen bereitgestellt bzw. „ins Boot geholt werden.“